Latein wird am Gymnasium Neureut als zweite Fremdsprache ab der 6. Klasse angeboten. Wir arbeiten mit dem Lehrbuch Cursus (neueste Version).
Ab Klasse 9 wird Originallektüre gelesen (z.B. Fabeln, Cäsar, Cicero, Ovids mythologische Verwandlungsgeschichten,…). Mit Abschluss der Klasse 10 erwirbt man das Latinum. Wird Latein in der Oberstufe gewählt, erhält man mit dem Abiturzeugnis das Große Latinum.
Eine gemeinsame Tagesexkursion für alle Lateinschüler der Schule gehört in jedem Schuljahr zu unserem Programm, ebenso wie eine mehrtätige Exkursion in Klasse 10 nach Trier oder Italien.
Wozu Latein?
Heute sprechen rund 700 Millionen Menschen weltweit eine der zahlreichen Tochtersprachen des Lateinischen. Im Fach Latein wird nicht nur nebenbei das Vokabular des Französischen und Englischen wiederholt und gefestigt – manche Schüler erlernen auf der Basis Latein eine weitere Sprache wie z.B. Spanisch.
Charakteristisch für die lateinische Sprache ist ihre klare Struktur und prägnante Ausdrucksweise. Daher schult die Beschäftigung mit lateinischen Texten das logisch-analytische Denken, aber auch Leseverständnis, Sprachkompetenz und Stilempfinden.
Lateinunterricht bedeutet aber nicht nur Sprach-, sondern auch Sachunterricht. Geschichte, Mythologie, Rhetorik, Architektur, Theater und weitere kulturelle Leistungen der Griechen und Römer haben im modernen Lateinunterricht einen zentralen Stellenwert. Zu europäischen Werten wie Liberalität, Rationalität, vor allem aber Humanität werden in der Oberstufe Grundlagentexte von Cicero und Seneca gelesen und auf ihre Aktualität und zeitlose Gültigkeit befragt. (kt)
(Bildquellen: th.bing.com; wikipedia; Gymnasium Neureut)
Hier finden Sie das Latein-Curriculum für die Klassen 6 bis 8
Hier finden Sie das Latein-Curriculum für die Klassen 9 und 10.
An einem Donnerstag nach der zweiten Stunde ging es für uns Lateinschüler/innen der Klassen 6 los. In Begleitung von Frau Kunkler und Frau Klant erreichten wir vormittags unser Ausflugsziel: Das Badische Landesmuseum. In die zwei Klassen aufgeteilt, durften wir, in fachkundiger Begleitung, sowohl einen Workshop als auch eine Führung durch das Museum machen. Im Workshop mit dem Thema „Herakles“ durften wir in mehreren Gruppen Herakles verschiedene Aufgaben in Stop-Motion-Filmen nachstellen. Es kamen sehr viele interessante Darstellungen zustande, denn uns stand viel Material zur Verfügung, das wir bei den Aufgaben wie zum Beispiel „Herakles und der nemeische Löwe“ benutzen konnten. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Bei der Führung erfuhren wir viel über interessante Themen wie Krieg oder Götter. Wir sahen eine Statue von Apollo, auf der noch ein letzter Rest der Bemalung erhalten war. Außerdem durften wir erfahren, welche Aufgaben die verschiedenen Mitglieder einer Familie hatten. Auch über Kriegswaffen und wie der Krieg im alten Griechenland war, erfuhren wir sehr viel. Unter anderem sahen wir viele interessante Vasen, auf denen kleine Geschichten abgebildet waren. Geschichten von Herakles gab es auch auf den Vasen. Insgesamt war der Ausflug sehr interessant und ein tolles Erlebnis.
Emilya & Elisa (6c)
Gemeinsam mit Frau Kunkler und Frau Klant machten wir, die Lateingruppen der Klassen 9 und 10, eine dreitägige Exkursion nach Trier.
Der erste Tag fing chaotisch an. Nachdem viele Regionalzüge nach Trier ausgefallen oder viel zu spät gekommen waren, haben wir uns dann in eine S-Bahn gesetzt, um nach Mannheim zu fahren und von dort in eine Regionalbahn nach Trier umzusteigen. Ab Mannheim verlief die sonstige Anreise glatt.
Gegen Mittag kamen wir dann in unserer Jugendherberge an. Als alle ihre Zimmer bezogen hatten, sind wir Richtung Innenstadt gelaufen. Dort hatten wir ein bisschen Freizeit, um etwas zu essen oder schon einmal zu erkunden, was es sonst noch so in Trier gibt.
Am Nachmittag trafen wir uns schließlich alle an der Porta Nigra, um diese zu erkunden. Die Porta Nigra ist das einzige Stadttor, das aus der Römerzeit übriggeblieben ist. Von der Kirche, die später in die Porta Nigra eingebaut wurde, ist heute leider nichts mehr zu erkennen. Der Name kommt natürlich aus dem Lateinischen und bedeutet "Schwarzes Tor". Diesen verdankt die Porta Nigra dem Stein, aus dem sie gebaut ist, weil er sich mit der Zeit schwarz verfärbt hat.
Das Stadttor ist sogar noch so gut erhalten, dass Besucher reingehen und die unterschiedlichen Stockwerke besichtigen können. An den Wänden der Porta Nigra kann man immer wieder lateinische Inschriften und viele Heiligenbilder entdecken. Durch die vielen Fenster im Tor hat man einen atemberaubenden Blick über die ganze Innenstadt von Trier.
Zurück in der Jugendherberge, gab es dann noch Abendessen, bevor sich alle auf ihren Zimmern von einem ereignisreichen Tag ausruhten.
Am nächsten Tag waren wir morgens im Rheinischen Landesmuseum. Dort hatten wir dann zwei Aufgaben. Zuerst mussten wir eine Grabinschrift eines kleinen Mädchens aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzen und sie mit anderen frühchristlichen Grabinschriften vergleichen. Die zweite Aufgabe war, auf einem Mosaik unterschiedliche Gottheiten zu erkennen, Monatsnamen und andere Inschriften zu entziffern. Zum Abschluss durften wir dann noch durch das ganze Museum gehen und uns Modelle unterschiedlicher Bauten, Inschriften und Grabmäler aus der Römerzeit selbst anschauen.
Im Anschluss besichtigten wir gemeinsam den Trierer Dom, zu dem wir Fragen aus einer UNESCO-Rallye beantworteten. Wir mussten zum Beispiel schätzen, wie breit und hoch der antike Teil des Doms ist. Auch dort gab es viele römische Inschriften, doch das Beeindruckendste war eindeutig die große Orgel, die an der Wand hing.
Zur Mittagszeit bekamen wir wieder Freizeit für eine kleine Stärkung, bevor wir uns dann die Konstantinsbasilika anschauten. Das Gebäude, das ursprünglich von Kaiser Konstantin als Empfangshalle genutzt wurde, ist heute eine evangelische Kirche. Das von außen alt wirkende Gebäude ist innen mit modernen Kirchenbänken und einer großen modernen Orgel ausgestattet. Die Basilika ist sogar so groß, dass die ganze Porta Nigra hineinpassen würde, was man sich von innen und von außen gar nicht vorstellen kann.
Nun machten wir uns auf den Weg in die Kaiserthermen. Von den vielen
Räumen der Anlage kann man heute fast nichts mehr erkennen - nur die Ostfassade steht noch. An der Oberfläche kann man noch leichte Umrisse der früheren Größe der Thermen erahnen, die nie fertiggestellt und später zur Reiterkaserne umgebaut wurden. Wer keine Angst hat, sich zu verlaufen, kann die unterirdischen Gänge erkunden, deren unterste Ebene zur Kanalisation gehörte, während die obere von Bediensteten genutzt wurde. Diese Gänge bilden ein richtiges Labyrinth unter den Thermen.
Als letztes besuchten wir an diesem Tag noch das Amphitheater. Jedoch machten wir anstatt einer normalen Führung durch das Theater eine Erlebnisführung. Hier erklärte uns ein sogenannter Gladiator Valerius auf eine spannende Art und Weise, wie das Leben eines Gladiators war, wie es früher im Amphitheater aussah und wie gefährlich und grausam die Spiele waren, die dort aufgeführt worden sind. Gemeinsam mit ihm traten wir in die Welt der Römer ein und versetzten uns in die Lage der Gladiatoren, die früher hier gekämpft hatten.
Um diesen aufregenden Tag noch schön ausklingen zu lassen, gingen wir Lateiner mit Frau Kunkler und Frau Klant in die Osteria essen und lernten uns alle ein bisschen besser kennen.
Der letzte Tag verging dann wie im Flug. Nach dem Frühstück mussten wir unsere Koffer packen und unsere Zimmer verlassen. Am Vormittag machten wir eine Mosel-Rundfahrt, bei der wir unter der bekannten Römerbrücke durchfuhren. Wir unterhielten uns und schauten uns noch ein letztes Mal Trier an, bevor wir zum Bahnhof mussten, um mit dem Zug zurück nach Karlsruhe zu fahren. Bei der Rückreise verlief zum Glück alles gut, so dass wir ganz entspannt, wenn auch in einer vollen Bahn, nach Hause fuhren.
Vielen Dank nochmal an Frau Klant und Frau Kunkler, die uns einen so tollen Ausflug ermöglicht haben.
Lucie, 9b
Endlich einmal wieder eine Lateinerexkursion! Nach zwei Jahren
coronabedingter Zwangspause brachen am 9. März alle Lateinschülerinnen und -schüler des
Gymnasiums Neureut mit dem Reiseunternehmen Trischan nach Bad Homburg zur Saalburg auf. Die
Saalburg ist ein altes Römerkastell am Limes, das unter Kaiser Wilhelm II. komplett neu
aufgebaut wurde. Heutige Archäologen würden sicherlich behutsamer vorgehen und mehr der
originalen Fundamente sichtbar stehen lassen, aber gerade für Schulklassen ist es ungeheuer
eindrucksvoll, in einem scheinbar vollständig erhaltenen Kastell umherspazieren zu können
und sich wie ein echter römischer Legionär zu fühlen. Viele Funde aus dem römischen
Alltagsleben ergänzen das Bild, das man sich vom damaligen Leben, Kämpfen, Arbeiten, von
Handwerk, Ackerbau und von der Götterverehrung machen kann.
Unbestrittenes Highlight der
Führung war das Aktivprogramm, bei dem wir uns im Bogenschießen und Speerwerfen üben
konnten. Ein Imbiss bei schönstem Wetter vor der römischen Taverne war danach ein schöner
Ausklang des Tagesausflugs. (kt)
Regelmäßig veranstaltet die Fachschaft Latein mit Schülerinnen und Schülern Exkursionen nach Trier oder sogar nach Rom. Es ist spannend zu sehen, welche Spuren die römische Geschichte in den Städten der Gegenwart hinterlassen hat. Dabei kommen Freude und Ausgelassenheit nie zu kurz....